Es tut immer wieder gut, mit dem Bewusstsein in der Einsicht zu ruhen, dass ich nur dann wirklich glücklich sein kann, wenn ich vollkommen grundlos glücklich bin.
Wenn ich glücklich bin, komplett unabhängig von gutem Wetter, dem erfolgreichen Gelingen von wichtigen Vorhaben, wohlwollenden Umständen, oder dem Gefühl, wirklich geliebt zu werden. Denn dies alles kann sich verdammt schnell ändern in unserer instabilen, sich stetig wandelnden Welt.
Bei genauer Betrachtung habe ich deshalb den Eindruck, dass ein Glücksgefühl wegen eines bestimmten Umstandes im Grunde genommen nur eine Sonderform von Sorge und Angst ist. Ein Aufatmen und ein Feiern des (kurzen) Augenblicks, in dem alles so ist, wie es sein soll (… bevor es wieder anders wird). ‘Gewonnen! – gerade noch geschafft… – endlich! – jetzt habe ich alles hingekriegt! – ach, wenn dies doch nur für immer so bliebe … – usw.’
Oft war ich regelrecht erstaunt darüber, wenn ich mich z.B. an einem für Unternehmungen freien Tag trotz ausgesprochen schlechten Wetters so unerklärlich leicht und friedlich gefühlt habe. Oder wenn in Zeiten, die sich in finanzieller Hinsicht als ziemlich ‘bedrohlich’ darstellen, wir uns innerhalb der Familie so nahe sind, so warm, entspannt und offen für die Schönheit aller kleinen Dinge.
Das Herz schlägt, ‘weil’ es schlägt. Die Lungen atmen, ‘weil’ sie atmen. Und das Innere Wesen des Menschen ist glücklich, ‘weil’ es eben glücklich ist. Weil dies unser natürlicher Zustand ist, der spontan hervortritt, sobald die fanatische Beschäftigung mit den vielen, vielen anderen Dingen zur Ruhe kommt.
Völlig ohne einen weiteren Grund.